Ist es wirklich schon so spät? Für ein neues kompaktes E-SUV angesichts eines vollen Segmentes schon, der neue Ford Explorer wird seinen Platz aber finden.
Der Strom an neuen E-Modellen wird immer breiter, manch ein Vertreter steht schon in zweiter Generation beim Händler oder hat zumindest schon ein erstes Facelift hinter sich. Bei Ford gehen die Uhren etwas anders. Bei Klassikern wie dem Fiesta wurde eingespart, ohne ein adäquates elektrisches Pendant anbieten zu können. Das ist der neue Explorer zwar auch nicht, aber als unter dem Mustang Mach-E angesiedeltes kompaktes SUV trotzdem im Epizentrum der Kaufgelüste.
Dabei geht Ford mit seinen Typbezeichnungen recht leger um. Noch vor vier Jahren testeten wir unter dem Namen „Explorer“ ein etwas aus der Zeit Gefallenes 457 PS starkes und 2,5 Tonnen schweres Plug-in-Hybrid Monster. Unser „Extended Rage RWD“-Testmodell war mit knapp über zwei Tonnen Leergewicht zwar auch keine Feder, aber das war es dann schon mit den Gemeinsamkeiten. Der neue Explorer ist ein topmodernes und aalglattes Crossover samt markanter Front, eindrucksvoller Fenstergrafik und kantigem Heck.
Das schafft wohlwollende Blicke und eine Emanzipation vom VW-Technikträger. Um den ID4 im Explorer zu finden, falls überhaupt jemand danach sucht, muss man im Interieur genauer hinschauen. Touchslider, die kleinen digitalen Anzeigen hinter dem Lenkrad und der Wählhebel für die Fahrstufen enttarnen den VW im Ford. Besser man lässt seinen detektivischen Antrieb draußen und feiert den vertikal verstellbaren, cool designten und gut zu bedienenden 14,6 Zoll großen Hochkant-Screen, die 17 Liter fassende Ablage zwischen den Sitzen und die gute Verarbeitung.
Das komplett neu erfundene Rad ist da jetzt nicht dabei, aber manch neue und unverbrauchte Idee. Kleinigkeiten, die wohl wissend oft den Unterschied machen. Weit weg von Kleinigkeit sind die Platzverhältnisse im Explorer. Klassische Familienkutsche könnte man sagen, mit viel Platz auf den vorderen Sitzen, aber auch feine Beinfreiheit hinten. Fast logische Konsequenz daraus ist ein 532 bis 1.460 Liter fassender und variabler Kofferraum. Klassische Freizeitkutsche könnte man auch sagen, quasi ein Explorer für alle Fälle.
Damit das auch für den Antrieb gilt, bietet Ford gleich vier Leistungsstufen an. Von 170 PS bis 340 PS reicht die Bandbreite, wobei das Top-Triebwerk als Allradler angeboten wird. Wir fuhren den mit 286 PS stärksten Hecktriebler, dessen 545 Newtonmeter den Ford in 6,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h befördern. Lautlos und druckvoll wie wir das von E-Autos kennen und lieben. Auch ins Herz geschlossen haben wir den netto 77 kWh großen Akku, der von den 602 WLTP-Kilometern recht locker mehr als 430 ins echte Leben retten konnte.
Die maximale Ladeleistung ist mit 135 kW noch okay, skurril ist nur, dass die 204 PS starke Variante 185 kW verträgt. Auch wären mehr als zwei Rekuperationsstufen vorstellbar gewesen. Nicht vorstellen können wir uns, dass der Explorer nicht seine Fans finden wird. Feine Technik, kräftiger Antrieb, lässiges Design und Vielseitigkeit sind seine Trümpfe. Als Extended Range RWD 286 PS starten die Preise bei 48.790,00 EUR, via Top-Ausstattung „Premium“ landet man bei 52.490,00 EUR.
Daten Ford Explorer Extended Rage RWD 210 kW
Motor: 77,0 kWh Lithium-Ionen-Batterie (Netto)
Leistung: 286 PS
Max. Drehmoment: 545 Nm
Reichweite: ca. 430 km
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 6,4 Sek
Preis ab 48.790,00 EUR
So gibt es ihn auch:
Ford Explorer Standard Range 125 kW
170 PS, WLTP-Reichweite 378 km, Preis ab 43.890,00 EUR
Ford Explorer Extended Range AWD 250 kW
340 PS, WLTP-Reichweite 566 km, Preis ab 52.490,00 EUR
So sieht die Konkurrenz aus:
VW ID4, Preis ab 42.890,00 EUR
Peugeot e-3008, Preis ab 48.450,00 EUR
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