Im Rahmen unseres Sommerpraktikums bei der Energie AG durften wir nach Hartheim fahren. Dort befindet sich eine Einrichtung für die Betreuung und Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigung. Die Energie AG hat mit dem Institut Hartheim eine Kooperation abgeschlossen. Über die dortige Arbeit mit Sinn, Spaß und Umweltnutzen berichten wir in diesem Blogbeitrag.

Die Zerlegewerkstatt – ein Ort der Gemeinschaft

Im Institut Hartheim gibt es verschiedene Arbeitsbereiche in denen die Bewohner ihren Fähigkeiten und Vorlieben nachgehen und nebenbei noch Spaß an ihrer Arbeit haben. Ein sehr wichtiger Bereich ist die Zerlegewerkstatt, in welcher elektronische Kleinteile, wie beispielsweise alte Stromzähler, in ihre Einzelteile zerlegt werden.

Die Energie AG Telekom verfügt über etwa 300 Tonnen ausgedienter Stromzählern. Davon werden etwa fünf Tonnen funktionstüchtige Stromzähler pro Jahr an das Institut Hartheim übergeben und anschließend von den Beschäftigten zerlegt. Diese einzelnen Teile werden dann gesammelt, sortiert und wiederverwertet.

Bild 1-2

Die anfallenden Abfälle und Wertstoffe werden von der Energie AG UmweltService direkt bei dem Institut abgeholt. Im Wesentlichen sind Kupfer und Messing, Kunststoffteile, Kabeln und Leiterplatten enthalten. Für die sortenreinen Wertstoffe zahlt die Energie AG UmweltService einen handelsüblichen Preis an die Institution.

Was genau passiert eigentlich mit den ganzen Einzelteilen?

Die Kabel, wie sie auch in den alten Stromzählern zu finden sind, haben einen durchschnittlichen Kupfergehalt von 38 Prozent. In langwierigen Prozessen verarbeitet man die Kabel zu Kupferkathoden, welche einen Kupfergehalt von 99,99 Prozent aufweisen. Diese Kupferkathoden können dann in den unterschiedlichsten Produkten wiederverwendet werden, wie zum Beispiel in Computern, neuen Kabeln oder auch Münzen.

Bild 3

Ein typischer Arbeitstag im Institut Hartheim

Der Arbeitsalltag der Bewohner des Instituts unterscheidet sich nur geringfügig von einem „herkömmlichen“ Arbeitsalltag. Zurzeit wird dieser Arbeitsbereich von 32 Beschäftigten besetzt, die mit voller Motivation und Freude bei der Arbeit sind.

Nach einem gemeinsamen Frühstück beginnt der Arbeitstag der Beschäftigten gestärkt und voller Tatendrang. Jeder Bewohner hat seinen eigenen und individuell gestalteten Arbeitsplatz, an welchem er die mechanischen Stücke in einem für sich angenehmen Arbeitstempo zerlegen kann. In der Mittagspause, zu welcher man die Leute beinahe überreden muss, haben sie Zeit um sich auszutauschen und gemeinsam zu essen. Nach der kurzen Stärkung geht es für sie wieder mit neuer Kraft und Freude an die Arbeit. Gegen 16 Uhr neigt sich der Arbeitstag dem Ende zu und der Feierabend steht vor der Tür. Jetzt kann jeder seine Zeit so nutzen wie er es gerne möchte. Ob es nun ein gemütlicher Spaziergang ist oder einfach nur ein entspannter Nachmittag am Zimmer, ist jedem selbst überlassen.

Bild 4-7

Eine funktionierende Zusammenarbeit

Nicht nur die Freude der Beschäftigten ist für die Energie AG ein Faktor, der zu der Unterstützung dieses Projektes beiträgt, sondern auch die Notwendigkeit und vor allem die Sinnhaftigkeit, welche hinter der wertvollen Arbeit im Institut Hartheim stecken. Menschen mit Beeinträchtigungen und möglichen fachlichen Schwierigkeiten bekommen hier eine Aufgabe und haben Freude an ihrer Arbeit.

Unser Eindruck der Organisation

Bereits beim Betreten des Instituts ist uns die entspannte Atmosphäre aufgefallen. Den Beschäftigten hat man die Freude an ihrer Tätigkeit angesehen und wir haben bemerkt, dass die Arbeit sie mit Stolz erfüllt hat.
Wir finden es sehr wichtig, dass es Einrichtungen wie diese gibt, welche die Lebensqualität und das Zugehörigkeitsgefühl der Bewohner sichtlich steigern und individuell auf ihre Bedürfnisse eingehen. Schön wenn es Unternehmen gibt, die sich sozial engagieren und Organisationen wie das Institut Hartheim unterstützen.

Text: Anna Kaufmann, Lisa Reichl
Fotos: Lisa Reichl