Die Störche sind dabei immer öfter vielfältigen Gefahren ausgeliefert, die von Kollisionen mit Glasscheiben und dem Straßenverkehr. Landen Störche auf Stromleitungen, kann es auch zu tödlichen Stromschlägen kommen. Gemeinsam mit „BirdLife Österreich“ setzen wir effektive Schutzmaßnahmen gegen den Stromtod bei großen Vögeln. Heuer brüten in Oberösterreich fünf Weißstorchenpaare auf ihren Horsten. Das sind zwei Paare weniger als im Vorjahr.

Im Rahmen des Projektes „Vielfalt Leben 3“ setzt die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich gemeinsam mit der Netz Oberösterreich GmbH, einem Unternehmen der Energie AG Oberösterreich, effektive Schutzmaßnahmen. Sie sollen helfen, den Stromtod seltener Großvogelarten wie der Störche an Freileitungen zu verhindern. Somit soll es zu einem nachhaltigen Schutz für die Tiere kommen.

Spannweite von zwei Metern birgt für Störche Gefahr eines Stromschlages

Der Schutz an Freileitungen war lange Zeit eine wenig beachtet. Aber gerade bei Großvögeln, die nur wenige Jungvögel aufziehen, sind diese Gefahren besonders groß. Wie oft es zu Stromunfällen kommt, ist stark von der Größe des Vogels und der Bauart der Strommasten abhängig. Das Problem ist, dass die Vögel nur mehr wenige natürliche Ansitzplätze vorfinden und weichen deshalb auf Strommaste aus.

Gefährlich wird es zum Beispiel für einen Stroch, wenn er sich auf den Querträger eines Mastes setzt und zeitgleich bei An- oder Abflug eine Leitung mit seinem Flügel streift. Die durchschnittliche Spannweite eines Stroches beträgt rund zwei Meter! So wird die für seine Körpergröße viel zu kurze Isolatorstrecke, die die stromführenden Teile einer Leitung trennt, mühelos überbrückt. Und das kann zu einem Stromschlag führen.

Plastikkappen sollen Störchen Schutz beim Landen und Starten bieten

Nachdem es in keine verbindliche Rechtslage für entsprechende Schutzmaßnahmen gibt, benötigt „BirdLife Österreich“ regionale Kooperationen mit den Strom-Netzbetreibern. Die Netz Oberösterreich GmbH beteiligt sich freiwillig am Projekt, in dem sie spezielle Abdeckhauben aus Plastik montieren lässt, die wie Isolatoren wirken und so den Vogel nicht verletzen.

In Oberösterreich sind insgesamt 20 Holztragmaste mit horizontaler Anordnung der Leiterseile betroffen, die eine potenzielle Gefahr für Störche und andere Großvögel werden können. Ihre Standorte sind im Umkreis von drei Kilometern rund um Weißstorchhorste anzutreffen. Schrittweise werden die Vogelschutzhauben für Stützisolatoren montiert, von denen eine Gefährdung für die Weißstörche ausgeht.