Abbé Edouard Makimba ist Direktor der Caritas Kongolo in der Demokratischen Republik Kongo. Er war kürzlich in Oberösterreich zu Gast, um die österreichischen Partner des Hilfsprojektes „Wassertropfen“ zu informieren.

Seit zwei Jahren wird von der Caritas Auslandshilfe Oberösterreich mit Unterstützung der Energie AG ein sogenanntes WASH Projekt umgesetzt (Water, Sanitation and Hygiene). Es konnten dadurch bereits die Lebensbedingungen für mehrere tauschend Menschen entscheidend verbessert werden. Denn sauberes Wasser ist für die rund 74 Millionen Einwohner der Republik Kongo alles andere als selbstverständlich: Jedes zehnte Kind stirbt an Erkrankungen, die durch verschmutztes Wasser hervorgerufen wurden.

„Wassertropfen“ hilft, Infrastruktur für sauberes Wasser zu schaffen

In derer Diözese von Abbé Edouard werden die Arbeiten zur Fassung von 102 Quellen koordiniert. Er ist nach Österreich gekommen, um die Partner des Hilfsprogrammes über den aktuellen Stand der Arbeiten zu informieren. Besonders in der Regenzeit sind die Wege zwischen den Dörfern – Straßen wäre zu viel gesagt – oft wochenlang unpassierbar. Dies führt immer wieder zu großen Schwierigkeiten bei der verlässlichen Anlieferung von Baumaterial für die Arbeiten zur Sicherung und Herstellung der Brunnenanlagen.

Kabongo liegt im Süden der Provinz Haut-Lomami und ist mit dem Auto in einer beschwerlichen zweitägigen Fahrt zu erreichen. Die Reise mit der Bahn kann gar bis zu einer Woche dauern. Mit dem Flug in einer kleinen Propellermaschine ist die Anreise immerhin in einem Tag zu schaffen. Von der Landepiste in Kamina sind es dann nur noch knapp 7 Stunden Fahrt bis Kabongo.

Jeder Wassertropfen ist in der Savanne heiß begehrt

Die Landschaft ist eine flache, spärlich bewaldete Savanne. Der Untergrund ist Sand – vor erdgeschichtlich nicht allzu langer Zeit erstreckte sich hier die größte Sandwüste der Welt. Nur an den Rändern der riesigen Sandpolster fällt das Gelände stärker ab und das zutage tretende Grundwasser sorgt für üppigen Bewuchs mit Ölpalmen, Bananen und Gemüsegärten – dazwischen gibt es sogar kleine Fischteiche. Hier holen die Frauen für ihre Familien Wasser. Aber nur selten sprudelt es klar aus einem steilen Sandabhang, zumeist schöpfen sie trübes Wasser aus Bachläufen und Teichen. Dass sie damit sich und ihre Familie einem hohen Krankheitsrisiko aussetzen, ist ihnen nicht bewusst – sie kennen Wasser nicht anders. Deshalb sind Cholera, Ruhr und Typhus hier immer noch weit verbreitet.

Saubere Wassertropfen aus 102 gefassten Quellen

Bis 2018 werden vom lokalen Partner, der Caritas Kongolo, 102 Quellen gefasst und die BewohnerInnen der angrenzenden Dörfer in den wichtigsten Hygienemaßnahmen unterrichtet. Dazu gehört auch der Bau von Latrinen und Abfallgruben. Alle Maßnahmen folgen den internationalen Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO und finden in enger Abstimmung mit den lokalen Gesundheitsbehörden statt. Damit wird für über 88.000 Menschen eine deutliche Verbesserung ihrer Lebens- und Gesundheitssituation erreicht.

Insgesamt hat „Wassertropfen“ bisher die Versorgung mit sauberem Trinkwasser für 354.000 Menschen ermöglicht. In Kabongo wurden schon 61 Quellen neu gefasst, rund 9.000 Familien mit etwa 50.000 Personen haben Latrinen und Abfallgruben angelegt. 45 weitere Quellen werden bis 2018 saniert.

Weitere Informationen zum Projekt „Wassertropfen“ findest du auf der Wassertropfen-Homepage