David Stockhammer ist im zweiten Lehrjahr bei der Energie AG Oberösterreich. Er wurde im Juni 2018 für den 1. Platz beim Lehrlingsaward 2018 in der Kategorie Energietechnik ausgezeichnet. Zudem hat er sich mit seiner Leistung und den erreichten Punkten klar aus den 770 Teilnehmern hervorgehoben. Dafür wurde er zum Gesamtsieger GOLD „Best of Lehrlingsaward 2018“ gekürt.




Ich habe David in der Lehrwerkstätte in Gmunden besucht, um zu sehen, wie es ihm als Doppelsieger und Landesmeister geht. An seinem Ausbildungsplatz wurden an diesem Tag Foto-Aufnahmen für die Lehrlings-Broschüre aufgenommen. David und seine Kollegen stehen dafür als Fotomodell zur Verfügung. Diese Broschüre soll den künftigen Lehrstellen-Suchenden einen möglichst authentischen Einblick in die Ausbildungsstationen geben. Eine Ausbildung in der Lehrwerkstätte in Gmunden, die nicht nur Doppelsieger und Landesmeister hervorbringt, sondern es auch 2018 erstmalig geschafft hat, dass ein gesamter Lehrgang, bestehend aus 14 Burschen, sowohl die Berufsschule als auch die Lehrabschlussprüfung mit Auszeichnung abgeschlossen haben. Das hat es bis dahin seit Bestehen der Lehrwerkstätte noch nie gegeben (und immerhin gibt es diese Einrichtung bereits seit sieben Jahrzehnten!).
David Stockhammer erzählt mir, dass ihn viele Leute darauf angesprochen haben, weil sie aus den Medien von seinem Erfolg erfahren haben. Sogar seine Tanten in Wien haben ihn im Fernsehen gesehen. Auf die Frage, wie es ihm dabei geht, reagiert David fast ein bisschen verlegen. „Ich steh´ nicht so gern im Mittelpunkt“, und richtet den Blick beschämt nach unten.
I schau amoi, wie weit i kum!
Auf die Frage, wie er sich auf den Lehrlingswettbewerb vorbereitet hat, um im richtigen Moment auch sein Wissen abrufen zu können, meinte er „Na ja, viel habe ich mich nicht vorbereiten können, weil ich erst drei Tage vor dem Wettbewerb meinen Gips vom Unterarm bekommen habe“. Beim Snowboarden sei er gestürzt und dabei habe er sich die Speiche gebrochen, erzählt er mir. Drei Tage hätte er Zeit zum Üben gehabt und der Arm sei absolut nicht belastbar gewesen. Bei der Prüfung musste er eine Wechselschaltung fertigen und dabei musste er Alu-Winkel biegen und feilen. David erzählte weiter „I hob ma docht, I schau amoi, wie weit ich kum“. Das Ergebnis kann sich umso mehr sehen lassen, denn trotz Handicap erzielte er die höchste Punkteanzahl!








In die zweite Halbzeit gehen
Der Lehrlingsaward wird im zweiten Lehrjahr durchgeführt und soll in der Halbzeit das Wissen und Können der Teilnehmer abfragen. Die Lehrlinge zeigen damit, dass sie das gelernte theoretische Wissen aus der Berufsschule auch praktisch umsetzen können. Aber auch die Industrie kann aus den Ergebnissen erkennen, ob die Lehrbilder für künftige Gegebenheiten passen oder angeglichen werden müssen. Und das Image der Lehre wird mit diesem Wettbewerb in der Öffentlichkeit aufgewertet und wertgeschätzt.
„Wie soll dein Weg es jetzt weitergehen?“, frage ich David und bin schon neugierig, welche Vorstellungen er für den weiteren Verlauf seiner Lehrzeit hat. „Ich gehe nach meinem Urlaub in die zweite Halbzeit meiner Lehrzeit, und versuche, es weiterhin gut zu machen.“ Neben der Lehre hat er mit der Vorbereitung auf die Matura begonnen und erwähnt ganz pragmatisch „wos i hob, hob i“.
Auch die Antwort auf die Frage, wo er sich nach seiner Lehrabschlussprüfung im Unternehmen sieht, beeindruckt mich, weil sie darauf schließen lässt, dass er eine klare Vorstellung von seiner Zukunft hat. Er will bei der Energie AG Oberösterreich bleiben und in der Abteilung Anlagentechnik und Netzbau fußfassen. „Und dann“? fragte ich neugierig. David lächelt verschmitzt und antwortet: „Daun schau i weida…“