Der Energieversorger E.on hat ausgerechnet, dass das Nutzen von Video-on-Demand-Plattformen die energieeffizienteste Form der Fernseh-Unterhaltung ist. Vor allem dann, wenn als Endgeräte Tablet oder Mobiltelefon eingesetzt werden. Mit diesen mobilen Endgeräten sinkt der Energieverbrauch um mehr als die Hälfte.
Video-Streaming soll auf diesen Geräten 52% weniger Energie brauchen als normales Fernsehen. Der entscheidende Faktor hierbei ist, dass diese Geräte im Vergleich zu gängigen TV-Modellen bis zu 25 Mal effizienter sind – und das ist bei mehreren hundert Millionen Stunden ein entscheidender Multiplikator.






„Game of Thrones“ war 2017 die Serie, die Video-on-Demand-Nutzer in Deutschland laut einer Umfrage am besten fanden. Es folgten „The Big Bang Theory“ und „The Walking Dead“. Das ergab eine repräsentative Online-Befragung des Beratungsunternehmens Goldmedia. Dabei konnten die Studien-Teilnehmer aus fast 400 unterschiedlichen Serien wählen. Schaut man auf die tatsächlich abgerufenen Serien, dreht sich die Nutzungsbilanz: Hier liegt „The Big Bang Theory“ auf Platz eins vor „The Walking Dead“, „Game of Thrones“, „Grey’s Anatomy“ und „House of Cards“.
Kosten liegen bei 370 Millionen Stunden nur mehr im Cent-Bereich
Die mit dem Streaming verbundenen Stromkosten bezeichnete E.ON als „sehr gering“. Demnach lagen sie zum Beispiel für die Zombi-Serie „The Walking Dead“ bei 4,9 Cent pro Abonnent. Zusammengerechnet kamen die Top fünf der meistgestreamten Serien im Jahr 2017 alleine in Deutschland auf 370 Millionen Stunden. Das ergibt pro Nutzer Gesamtstromkosten von 19,7 Cent pro Nutzer.





Europa ist die Streaming-Hochburg
Generell ist die Nutzung von Streaming-Diensten in Europa besonders ausgeprägt. Während Amazon in Europa Tag für Tag mehr Prime-Kunden für seinen Video-Dienst gewinnen kann, nutzt diese Kombination in Amerika nur ein Bruchteil der Kunden. Hingegen ist dort Netflix einer der Platzhirsche. Echte Streaming-Junkies sind laut Netflix jedoch die Mexikaner: Das Land hat weltweit die meisten täglich aktiven Nutzer!
Netflix hat aus den Statistiken für 2017 viele – neue und teils skurrile – Erkenntnisse gewonnen:
- Netflix-Mitglieder auf der ganzen Welt haben mehr als 140 Millionen Stunden geschaut. Pro Tag. Das ergibt knapp mehr als eine Milliarde Stunden pro Woche.
- Der Tag mit der weltweit intensivsten Nutzung des Streaming-Dienstes war der 1. Januar 2017. In Deutschland hingegen der 29. Oktober – der Tag der Zeitumstellung zurück auf die Winterzeit. Die gewonnene Stunde wurde wohl für „power binging“ genutzt.
- Die Frage, welchen Film man mit auf eine einsame Insel nehmen würde, kann zumindest Einer oder Eine einfach beantworten: Ein Netflixer hat „Fluch der Karibik“ in 2017 an jedem einzelnen Tag geschaut. Und in Deutschland hat sich vielleicht jemand auf den Coup seines Lebens vorbereitet: „Ocean’s Eleven“ wurde satte 340 Mal gestreamt ...
Streamer sind „Binger“
Streaming-Dienste haben die Art und Weise verändert, wie Menschen Video-Entertainment nutzen: Die Zuschauer können ihre Inhalte schauen, wann, wo und wie sie wollen. Netflix hat durch das Bereitstellen ganzer Staffeln und Verfügbarmachen kompletter Serien wesentlich zur Veränderung des Konsumverhaltens beigetragen. Es hat das sogenannte „Bingen” salonfähig gemacht. Ziel: Man schaut so viele Folgen wie möglich.


In den letzten Jahren zeichnet sich ein neuer Trend ab, aus dem sich nebenbei eine neue Art von Fan entwickelt. Die sogenannten „binge racer” erreichen innerhalb kurzer Zeit, wofür andere Wochen brauchen. Sie streamen eine neue Serie oder Staffel komplett innerhalb von 24 Stunden nach Veröffentlichung durch.
Vorteil für die "binge racer": Obwohl das ganze Wochenende drauf geht, so bleiben zumindest die Stromkosten überschaubar!